Mittwoch, 31. März 2010

Mitternachtsskizze


Die Tage verrinnen...aber ich habe mir vorgenommen, so gut wie jeden Tag etwas in dieses Blog zu setzen, also eine kleine, schnelle Skizze um mein Pensum zu erfüllen.

Dienstag, 30. März 2010

Damit ich keine schwarzen Zähne bekomme


Ein kleiner Versuch meinerseits, das aus Schulzeiten bekannte Spritzen mit der Zahnbürste als Stilmittel im Computer zu simulieren.

Sonntag, 28. März 2010

Dick Giordano RIP


Heute habe ich erfahren, dass Dick Giordano gestorben ist. Er war zwar kein Comiczeichner, der wie zum Beispiel Carl Barks auch außerhalb der hardcore Comic-Fangemeinde bekannt war, aber mir schien er eine fast nicht wegzudenkende Präsenz während der Zeit, in der ich mich noch wirklich intensiv als Sammler betätigte. Es ist kaum vorstellbar, überhaupt in den 70ern Comics gelesen zu haben, ohne dass Geschichten aus seiner Hand dabei waren; ob als Zeichner oder Tuscher, er wirkte fast omnipräsent. Und auch wenn er, nach eigenen Angaben, mehr als Zeichner denn als Tuscheausführer tätig war, bekannt war er vor allem als Tuscher. Ohne zu übertreiben: Als DER Tuscher. Er war einer der ersten, wenn nicht der erste Tuschezeichner, den ich als Kind am Stil erkennen konnte, und der erste, den ich wirklich schätzte. Im Gegensatz zu Leuten wie Wallace Wood war er nicht nur erkennbar und gut, sondern versuchte nie, die Arbeit des Bleistiftzeichners zu dominieren, sondern das Beste aus ihr herauszuholen. Und er konnte das bei jedem. Ich kann nur eines sagen: Hätte ich damals einen Einsteigerjob als Zeichner bekommen, ich wäre beim Zeichnen meiner ersten Geschichte ein nervöses Wrack gewesen; und nichts hätte mich beruhigen können außer den Worten: „Ach, übrigens, Dick Giordano wird das tuschen...!“
Für die Leute, die diese Zeit nicht mehr miterlebt haben: Außerdem war Giordano auch als Redakteur tätig, vor allem für Charlton. Dort entstand unter seiner Aufsicht eine Reihe von Serien wie THE QUESTION und CAPTAIN ATOM, die später das Vorbild für eine nicht ganz unbekannte Geschichte namens WATCHMEN wurden...

Joe Kubert und Dick Giordano:Walt Simonson und Dick Giordano:Alex Toth und Dick Giordano:Dick Giordano pur:

Samstag, 27. März 2010

Alex Toth: Anachronism


Das Beste an den amerikanischen Comics meiner Jugend waren die etwas "seltsamen" Serien, die vor allem bei DC Comics erschienen. Dinge, die zwar oft reichlich albern wirkten, aber denen man zumindest nicht vorwerfen konnte, dass sie so charakterlos waren, wie der heute so verbreitete Einheitsbrei. Wahrscheinlich ist da nostalgische Verklärung im Spiel, denn damals gab es auch jede Menge Zeug, dass phantasielos nach Schema F zubereitet wurde.
Aber wer würde heute auf die Idee kommen, Serien wie WEIRD WESTERN TALES zu starten, wenn so etwas damals nicht schon erfolgreich ausprobiert worden wäre?
Da ich nun mal ein ausgesprochener Alex Toth-Fan bin, und weil die Geschichte im bildschirmfreundlichen Querformat gezeichnet ist: "Anachronism" aus WEIRD WESTERN TALES 14, November 1972. Kommt das nur mir so vor, oder hat sich Toth beim Zeichnen des Helden der Geschichte vom Aussehen des Schauspielers Lee van Cleef inspirieren lassen...?
Irgendwie scheint mir der Titel auch so treffend: Alex Toth war selber die letzten Jahrzehnte seines Lebens ein wandelnder Anachronismus. Ein Handwerker der alten Schule, der sich selber immer mehr abverlangte, als seine Auftraggeber es taten, und der auch oft in Streit mit diesen geriet, weil deren Vorstellungen von Qualität nicht mit den seinen übereinstimmten. Was Geschichten betrifft, kann ich mich Toth da nicht unbedingt anschließen, aber wenn es ums Zeichnen geht, da waren seine Ansprüche und Vorstellungen schon zumindest beachtenswert. Vielleicht lasse ich ihm das aber lieber selbst demonstrieren...

Donnerstag, 25. März 2010

Immer noch nicht munterer...

...und so krame ich wieder in der Kiste alter Bilder...

Drachen

Bin sehr müde; war auch anstrengend, zu versuchen, herauszubekommen, ob am nächsten Wochenende eine Stunde dazukommt oder wegfällt, Bekomme ich nie in meinen Kopf rein. Und dann die Enttäuschung, dass sie uns genommen wird! Wann soll ich denn schlafen? Also ohne weitere Umschweife, damit ich ins Bett komme: Ein Drachen!

Dienstag, 23. März 2010

Kurz vor Mitternacht

Ich mache zwar viel am Computer, aber wenn ich zu lange vor diesem Kasten saß, dann bekomme ich immer noch ein ungutes Gefühl; so ein unwiederrufbarer Pinselstrich auf dem Papier ist eben doch etwas ganz anderes als ein wohlgeordneter Schwarm von Elektronen, die irgendwo herumsausen und Dinge tun, die ich sowieso nie kapieren werde. Dann muss ich an die Tuschetöpfe greifen und mich mal wieder austoben...

Sonntag, 21. März 2010

Arthur Rackham

Tim Burtons "Alice" scheint im Kino zu laufen...; früher wusste ich so etwas immer als erster, und heute bekomme ich es nur noch zufällig mit. Lewis Carrolls Meisterwerk scheint eine Herausforderung für Illustratoren zu sein: Abgesehen von der Bibel kenne ich kein anderes Buch, das von so vielen herausragenden Künstlern mit Bildern versehen wurde. Vielleicht liegt es an der berühmten Textstelle: "What is the use of a book," thought Alice, "without pictures or conversations!" Kann es sein, dass diese Worte als eine Herausforderung verstanden wurden?

Mein Favorit unter den Alice-Illustratoren ist Arthur Rackham (1867-1939), aber er ist eben auch ganz allgemein einer meiner Lieblingszeichner. Die Vielfalt der Möglichkeiten, "Alice" im Bild darzustellen, wird auf dieser Website dargelegt.

Wallace Wood: 22 panels that always work!!


Als ich in meinem letzten Post Wallace Woods berühmtes Zitat über das sich die Arbeit nicht schwerer als nötig machen erwähnte, erinnerte mich das an obiges "Merkblatt". Es kursiert im Internet schon seit Jahren, aber wenn man nicht konkret danach (oder allgemein nach Woods Werken) sucht, können trotzdem Ewigkeiten vergehen, bevor man es findet, so interessant es für einen auch sein mag. Ich jedenfalls bin erst letztes Jahr darauf gestoßen, und schließe mich hiermit dem großen Trupp von Verbreitern dieser Bilder an.
PS: Wenn hier der Begriff "Ben Day" auftaucht, sind damit von Folien übertragene Rasterpunkte gemeint, in Deutschland würde man wahrscheinlich einfach "Letraset" schreiben.

Ein windiger Tag



Farbige Tusche auf Aquarellpapier; Die Figuren im Vordergrund sind auf einem zweiten Blatt gezeichnet, ausgeschnitten und aufgeklebt. Es gab tatsächlich mal eine Zeit, in der "cut and paste" Gedanken an Skalpell und Montagekleber weckte, nicht an Photoshop. Man denke an den berühmten Ausspruch von Wallace Wood: "Zeichne nicht, was Du abzeichnen kannst. Zeichne nicht ab, was Du durchpauschen kannst. Pausche nicht durch, was Du ausschneiden und einkleben kannst."

Samstag, 20. März 2010

Bleistift und Tusche



Zwei Bilder, beide vor ein bis zwei Jahren entstanden; ich weiß nicht mehr, in welcher Reihenfolge. Aber als ich sie nun zum ersten Mal gemeinsam sah, fielen mir doch viele Parallelen ins Auge (und es würde mich sehr wundern, wenn ich der einzige wäre, dem das so geht). Man kann aber gerade wegen der großen Ähnlichkeiten im Motiv vielleicht hier besonders gut sehen, wie sich unterschiedliche Zeicheninstrumente auswirken. Das erste Bild ist eine reine Bleistiftzeichnung (2b, so wie ich mich kenne), das zweite entstand mit Edding und anderen Filzstiften.

Aus alt mach neu



Immer noch beschäftigt mit dem Sichten meiner alten Zeichnungen stoße ich ab und zu auf etwas, das ich erneut in Angriff nehmen möchte. In einem drei oder vier Jahre alten Skizzenheft sah ich diese Bleistiftzeichnung und daraus wurde nun obiges Farbbild. Ich glaube, dass die Möglichkeiten des Computers bei der Farbgestaltung, die mir beim Zeichnen solcher Bilder noch gar nicht zur Verfügung standen, mich sehr reizen werden, mir noch weitere dieser Fundstücke erneut vorzunehmen. Und, ja, das mit den Nixen ist eine Geschichte, die schon lange anhält...

Lesen bildet


Auch in einer wohl nicht ganz ernsten Laune entstanden...

Donnerstag, 18. März 2010

Buntstift und Tusche


Einer der vielen Gründe, warum mein Zeichenbrett inzwischen so aussieht...; Ich glaube, einige der Flecken kann ich noch klar als durch dieses Bild entstanden erkennen.

Mittwoch, 17. März 2010

Ich glaube, das rechts ist ein sogenannter "Puschel"...


...und dass man manchmal alte Zeichnungen findet, bei denen man sich wirklich nicht mehr erinnern kann, warum man sie gemacht hat...

Montag, 15. März 2010

Ein wichtiger zoologischer Hinweis


Ich möchte nur klarstellen, dass nach all meinen Nixenbildern kein Grund besteht, anzunehmen, Fische würden in meinem Leben eine dominante Rolle spielen. Das ist alles reiner Zufall. Nichts gegen Fische, aber es gibt mehr auf der Welt, das interessant für mich ist. Ich habe durchaus auch etwas für Amphibien übrig...

Sonntag, 14. März 2010

Pi-Day die Dritte


Es wäre doch auf diesem Blog kein würdiges Begehen des Pi-Days, wenn da nicht eine Zeichnung käme, auf der viele, viele Kreise zu sehen sind...

Noch etwas zum Pi-Day

Vom pythagoreischen Lehrsatz

Die Wahrheit, sie besteht in Ewigkeit,
Wenn erst die blöde Welt ihr Licht erkannt;
Der Lehrsatz nach Pythagoras benannt
Gilt heute, wie er galt zu seiner Zeit.

Ein Opfer hat Pythagoras geweiht
Den Göttern, die den Lichtstrahl ihm gesandt;
Es taten kund, geschlachtet und verbrannt,
Einhundert Ochsen seine Dankbarkeit.

Die Ochsen seit dem Tage, wenn sie wittern,
Daß eine neue Wahrheit sich enthülle,
Erheben ein unmenschliches Gebrülle;

Pythagoras erfüllt sie mit Entsetzen;
Und machtlos sich dem Licht zu widersetzen
Verschließen sie die Augen und erzittern.

Adelbert von Chamisso

Pi-Day Rätsel


Dank Google-doodle habe ich diesmal nicht den Pi-Day verpasst: Den 3.14. in der amerikanischen Schreibweise (leider hat das Jahr keine 14 Monate...).
Zur Feier des Tages folgendes Rätsel:
Der berühmte schweizer Fliesenleger Peter Agoras bekommt den Auftrag, den Boden eines kreisrunden Flurs zu kacheln. Da er seine Preisliste nach der Quadratmeterzahl, die er kacheln soll, gestaltete, ärgert er sich: Unheimlich viel Verschnitt! Damit er kein Verlustgeschäft macht, will er die Arbeit möglichst effizient durchziehen, angefangen mit der Preisberechnung. Er möchte möglichst wenige Messungen durchführen, um die Fläche des Flurs zu bestimmen.
Wie schafft er es mit einer einzigen?

Die Lösung plaziere ich unter der Aufgabenstellung meines letzten Rätsels hier.

Samstag, 13. März 2010

Virgil Finlay

Wenn ich im letzten Post schon von alten Pulp-Illustratoren sprach, so will ich doch auch gleich an einem Beispiel zeigen, was ich meine. Das hier ist eines meiner Lieblingsbilder von Virgil Finlay. Ich denke, ob so etwas gefällt oder nicht ist Ermessenssache, aber eine gewisse technische Virtuosität kann man ihm bestimmt nicht absprechen.
Ich werde wohl nie eine Schraffur gleichzeitig so ordentlich und so lebendig wie er hinbekommen. Und ich kenne auch keinen anderen aus der damaligen Zeit, dessen Zeichnungen ähnlich übersichtlich und klar waren, obwohl sie einen so geradezu obsessiv detaillierten Eindruck machen.

Ein weiteres "Katzenbild"


Manchmal ist man ja nostalgisch in Beziehung auf die Zeit vor der eigenen Geburt, und was Illustrationen betrifft, könnte man glatt sagen, das wäre bei mir die Regel. Deswegen muss ich auch ab und zu etwas zeichnen, das an Stilrichtungen orientiert ist, die 50 bis 120 Jahre zurückliegen, z.B. Pulp-Illustrationen. In Punkto schwarz-weiß kann man da sowieso eine Menge lernen.

Mein Balkon


Normalerweise zeichne ich eher, als daß ich photographiere (und, ja, ich bestehe auf das "ph", da können Rechtschreibreformen kommen soviel sie wollen). Aber irgendwann mußte ich ja ausprobieren, was ich mit Photos im Computer anstellen kann. Obiges Bild zeigt meinen Balkon...oder vielmehr, es besteht vollkommen aus in Photoshop manipulierten Photos des Fußbodens meines Balkons; alles nur gefilterte Strukturen, die sich da fanden, nicht ein Strich gemalt. Irgendwann sollte ich so etwas wohl mit Zeichnungen kombinieren...

Noch eine ältere Zeichnung...


...aber nicht so alt, wie meine "uralten Bilder". Entstand wohl etwa zu der Zeit, wie dieses Bild, und das sieht man auch.

Mittwoch, 10. März 2010

Es steht geschrieben... (Teil 2)


Scheinhinrichtung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Scheinhinrichtung ist eine Foltermethode, bei der eine Exekution scheinbar durchgeführt wird, es sich also für das Opfer so darstellt, als ob die eigene Hinrichtung unmittelbar bevorstünde. Es handelt sich um eine Form der psychischen Folter, bei der das Opfer tatsächliche Todesangst durchlebt.

Genesis 22
1. Nach diesen Geschichten versuchte Gott den Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Siehe, hier bin ich.
2. Und er sprach: Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, Isaak, und gehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir nennen werde!
3. Da stand Abraham am Morgen früh auf und sattelte seinen Esel, und nahm zwei Knechte und seinen Sohn Isaak mit sich und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, davon ihm Gott gesagt hatte.
4. Am dritten Tage erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne.
5. Da sprach Abraham zu seinen Knechten: Bleibet ihr hier mit dem Esel, ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen.
6. Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand, und sie gingen beide miteinander.
7. Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Siehe, hier bin ich, mein Sohn! Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Lämmlein zum Brandopfer?
8. Und Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ein Lämmlein zum Brandopfer ersehen! Und sie gingen beide miteinander.
9. Und als sie an den Ort kamen, den Gott ihm genannt hatte, baute Abraham daselbst einen Altar und legte das Holz ordentlich darauf, band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz.
10. Und Abraham streckte seine Hand aus und faßte das Messer, seinen Sohn zu schlachten.
11. Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Und er antwortete: Siehe, hier bin ich!
12. Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm nichts; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest und hast deinen einzigen Sohn nicht verschont um meinetwillen!

Ditko & Wood: STALKER

Mitte der 70er Jahre versuchte sich DC Comics, wohl angeregt durch den Erfolg der Konkurrenz Marvel Comics bei der Adaption von Robert E. Howard-Charakteren, an einer Reihe von Sword & Sorcery-Comics. Ohne diesem Erfolg auch nur nahe zu kommen.

Die meisten der damals geschaffenen Serien liefen nicht lange, und abgesehen von Mike Grells „Warlord“ sind sie heute auch nahezu vergessen.

S&S ist sowieso kein Genre, das ich besonders reizvoll finde...aber eine Serie gab es damals, die mir zusagte: Stalker. Sie brachte es nur auf vier Ausgaben, aber als sie eingestellt wurde, war sie zumindest am Ende des ersten großen Handlungsbogens angekommen, und deswegen wirkt dieser Abbruch auch nicht all zu abrupt. Die Handlung ist im Grunde Schema F: Junger Mann, auf Rache aus, gelangt an übernatürliche Kräfte und die damit verbundenen Probleme. Eine überraschende Wendung in der letzten Ausgabe wirkt vielversprechend, aber bis dahin gibt es wenig Originelles.

Aber, wir reden von einem Comic, es gibt da noch die Zeichnungen. Das Team Steve Ditko und Wallace Wood, beides extreme Stilisten mit sehr markantem eigenen Stil.

Mir fällt kein einziges Comic ein, das ich je gesehen habe, in dem ein Zeichner wirklich versucht hat, Ditko zu imitieren; Alles, was er macht, ist so typisch „er“, dass das schwer vorstellbar wäre. Anatomie, Bewegungen, Posen...das hat bei ihm alles wenig mit der Realität zu tun, aber irgendwie bringt er es fertig, dass es trotzdem funktioniert. Und wer auch immer seine Bleistiftzeichnungen tuschen mag, er scheint noch deutlich durch.

Wallace Wood ist sein Gegenstück; auch lange als Comiczeichner tätig, verlegte er sich immer mehr auf die Tuscheausführung der Werke anderer Zeichner (und ließ bei seinen „selbstgezeichneten“ Werken viel von der Arbeit zwischen Layout und Tuschen von Assistenten erledigen), wobei er den fertigen Bildern so sehr seinen Stempel aufdrückte, dass sofort zu erkennen war, wer tuschte, aber oft nicht, wer die Bleistiftzeichnung anfertigte.

Wenn ein so dominanter Vorzeichner auf einen so dominanten Tuscher trifft, darf man sich zu recht fragen, was rauskommt.

Stalker.

Jedes mal, wenn ich in eines dieser Hefte blicke, frage ich mich: Ist das „Ditko und Wood“ oder vielmehr „Ditko gegen Wood“?

Von Bild zu Bild wechselt die Vorherrschaft des Stils. Mal ist es eine besonders extreme Ditko-Pose oder eine seiner surrealistischen Kulissen, mal ist es ein typischer Wood-Schatten oder einer seiner kühlen Gesichtsausdrücke, der einem von beiden die Oberhand gibt. Aber es ist ein fairer Kampf zwischen gleichwertigen Gegnern, auch wenn hie und da ein Bisschen mehr von einem der beiden durchkommt, gerät es nie völlig aus dem Gleichgewicht. Der jeweils andere bleibt immer noch erkennbar, und falls es einen Sieger gibt, dann nur knapp nach Punkten. (In meinen Augen wäre das Ditko, aber ich bin voreingenommen: ich bin ein viel größerer Fan von ihm als von Wood. Und ich könnte es problemlos akzeptieren, wenn jemand anderes das umgekehrt sieht)

Die Graphik der Serie ist dadurch für Freunde von Comics aus dieser Zeit sehr spannend...und, wenig erfolgreich wie die Serie damals war, kann man die Hefte auch heute noch verdammt günstig erstehen, wenn man ihr Alter bedenkt. Immerhin 35 Jahre. Den Sammlermarkt habe ich nie verstanden...









Dienstag, 9. März 2010

Uralte Zeichnungen 2


Noch ein kleines Machwerk aus dem predigitalem Zeitalter. Eigentlich wollte ich heute noch mehr zeigen, aber das Aufbereiten der Scans nimmt doch mehr Zeit in Anspruch, als ich gerade habe...

Montag, 8. März 2010

Mein Zeichenbrett

Nachdem ich heute ja bereits in gigantischen Papierstapeln herumwühlte, meine alten Zeichnungen nach Brauchbarem absuchte, dachte ich an meine Arbeitsweise, bevor mir ein Computer zur Verfügung stand. All die verzweifelten Bemühungen, farbige Tusche gleichmäßig oder in kontrollierten Verläufen aufzutragen! Der Frust durch falsche Striche, die mit Deckweiß nur mühselig korrigiert werden konnten! Das Glas Orangensaft, das auf die ersten fünf Seiten des Comics verschüttet wurde, aus dem später meine Facharbeit im Kunst-LK wurde!

Während all dieser Zeit hat es mir treue Dienste geleistet, mein Zeichenbrett. Eigentlich ein dicker Ölmalkarton, der von mir zweckentfremdet wurde. Die Zeit, und die viele Arbeit darauf, hat ihre Spuren hinterlassen. 30 Jahre Unterlage beim Zeichnen, Malen, Schneiden, mit der Zahnbürste spritzen und bei allerlei anderen obskuren Vorgängen, das prägt!

Und mindestens 15 von diesen 30 Jahren denke ich mir schon, ich müsste es mal photographieren; getan habe ich das bisher noch nie, auch wenn das Brett inzwischen selbst schon längst ein Bild geworden ist, und zwar nicht eines meiner schlechtesten. Mit Sicherheit jedoch das abstrakteste...

Heute war es endlich so weit!