Hier kommen sie wieder, meine Wochenend-Nixen. Da ich ja neulich schon mal erwähnte, wie interessant ich das Problem finde, Wasser darzustellen (insbesondere auf stilisierten Zeichnungen, im Gegensatz zu realistischen Gemälden), werde ich mich anschließend auch noch kurz dieser Frage widmen.
Simples Wasser in Photoshop
Was nun folgt, ist nicht der Weisheit letzter Schluss, und beileibe nicht die beste aller Möglichkeiten, Wasser darzustellen. Wenn man oft mit dieser Aufgabe beschäftigt ist, sollte man lieber die Arbeiten klassischer Buchillustratoren wie
Rackham oder Dulac studieren. Braucht man allerdings ausnahmsweise mal für ein Bild Wasser und hat nicht die Muse, einige Wochen mit dem Studium der Darstellung zu verbringen, dann kann man gut hierauf zurückgreifen. Ein Paar Minuten reichen aus, diese Technik zu erlernen und ein erstes mal praktisch anzuwenden. Das Wasser meiner obigen Nixen entstand jedenfalls so...
1. Mit einem weichen Pinsel, dessen Größe man während der Arbeit mehrmals ändert, und dessen Deckkraft bei wenigen Prozent liegt, malt man die Seite voller sich überschneidender, kurzer, leicht nach unten gebogener Pinselstriche in schwarz. Dabei achtet man darauf, dass sie sich nicht zu gleichmäßig verteilen, hellere und dunklere Zonen entstehen. An der Oberkante des Feldes, dem Horizont, sollte es besonders dunkel werden. Hier auf dem ersten Bild habe ich der Deutlichkeit halber oben eine dünnere Schichtung solcher Striche gemalt, so dass diese einzeln erkennbar bleiben.
2. Man benutzt die Schwellwert-Funktion, um ein hartes s/w-Bild zu erzeugen. Den Regler schiebt man so lange hin und her, bis man ein dem Bedarf angemessenes Verhältnis von Schwarz und Weiß gefunden hat.
3. Man zeichnet eine scharfkantige, horizontale Grenze ein.
4. Je nach Pinselstrich und gewünschter Wellenhöhe streckt man das Bild. Ich persönlich mache es dann gerne etwa doppelt so breit im Verhältnis zur Höhe, das kann aber individuell sehr verschieden sein.