Dienstag, 27. April 2010
Montag, 26. April 2010
Man beachte die Lampenschirme
Sonntag, 25. April 2010
Freitag, 23. April 2010
Mittwoch, 21. April 2010
Dienstag, 20. April 2010
Montag, 19. April 2010
Sonntag, 18. April 2010
Don Rosa: Ein Frühwerk
Mittwoch, 14. April 2010
Kompliziert
Sonntag, 11. April 2010
Freitag, 9. April 2010
Neues Blog
Außerdem stellte ich fest, dass diese Mischung nicht so richtig funktioniert.
Dienstag, 6. April 2010
Montag, 5. April 2010
Hommage an...
Sonntag, 4. April 2010
Alex Toth: SHADOW
Samstag, 3. April 2010
Harryhausens "Sindbad"
Das muss der erste Film überhaupt gewesen sein, den ich sah, in dem die Spezialeffekte im Mittelpunkt standen. Ansonsten war ich es damals gewohnt, dass Drehbuch und Darsteller so taten, als ob es etwas spektakuläres zu sehen gäbe, aber die Bilder des Films hielten das dadurch versprochene nicht ein. Man überließ alles der Phantasie des Publikums, so weit man damit durchkam. Das ist eine Methode, die durchaus funktionieren kann, aber nur dann, wenn alles andere im Film gut genug dafür ist. Musterbeispiel: „Der weiße Hai“, in dem man den Hai über weite Strecken des Films kaum zu sehen bekommt. Gutes Buch, großartige Schauspieler, ein hochtalentierter Nachwuchsregisseur, die inzwischen klassische Musik und hervorragender Schnitt machten die ständige Präsenz des Haies unnötig.
Doch das sind alles Dinge, die den billigen SF- und Fantasy-Streifen, die ich damals gewohnt war, fehlten. Wenn man solche Kost gewohnt ist, dann erscheint einem „Sindbads siebente Reise“ wie ein Meisterwerk, und ich kann mich gut entsinnen, dass ich so einige Jahre mir vom Fernsehprogramm nichts sehnlicher erwartete, als eine Wiederholung dieses Filmes. Bis Heimvideo aufkam hatte ich längst andere Vorlieben, und das Spezialeffektkino begann seine Renaissance mit Filmen wie „Star Wars“, Unheimliche Begegnung der dritten Art“ und „Superman“...und so sah ich den Sindbad-Film nie wieder. Bis Gestern.
Und erstaunlicherweise war der Film, wenn auch nicht so gut wie in meiner kindlichen Vorstellung, doch besser, als ich realistisch hätte erwarten können, wenn man den nostalgisch verklärenden Blick der Erinnerung mit einbezieht.
Zweimal knapp vorbei
Freitag, 2. April 2010
Rätselhafte Transaktion
Ich weiß nicht genau, wann ich auf dieses Rätsel gestoßen bin, vermutlich irgendwo in den Werken Martin Gardners, aber es hat seinen Grund, dass ich es so faszinierend finde:
Joe und Jim treiben eine Schafherde in die Stadt, um sie zu verkaufen. Die Anzahl ihrer Schafe ist gleich mit der Anzahl der Dollars, die sie pro Schaf erhalten; ihre Bezahlung erfolgt in Zehn-Dollar-Scheinen und Ein-Dollar-Scheinen, wobei in der Summe so viele Zehn-Dollar-Scheine wie möglich sind. Joe teilt das Geld auf: Ein Zehner für ihn, ein Zehner für Jim, ein Zehner für ihn, ein Zehner für Jim und so weiter. Als Alle Zehner verteilt sind, meint Joe: "Jetzt hast Du aber mehr Geld als ich!"
Jim erwidert: "Dafür bekommst Du nun alle Ein-Dollar-Scheine."
"Das ist immer noch nicht genug, damit wir beide gleich viel abbekommen!"
"Stimmt, ich schreibe Dir über die restliche Summe einen Scheck aus."
Welche Geldsumme muss Joe auf dem Scheck eintragen?
Es ist eines meiner Lieblingsrätsel, weil es auf den ersten Blick nahezu unlösbar erscheint; es wirkt, als ob notwendige Information zur Lösung fehlt. Dem ist aber nicht so, und im Grunde ist die Aufgabe sogar sehr einfach...
Lösung (mit dem Cursor markieren, um sichtbar zu machen):
2 Dollar.
Da die Anzahl der Schafe der Anzahl der Dollars pro Schaf entspricht, ist die Dollarsumme eine Quadratzahl. Alle Quadratzahlen, die eine ungerade Zehnerstelle haben, enden auf 6.
Der Beweis hierfür: Für Quadrate von Zahlen unter 10 trifft das nur auf die 16 und die 36 zu, den Quadraten von 4 bzw. 6. Jede höhere Quadratzahl lässt sich nach der binomischen Formel zerlegen in: Ein Quadrat eines Vielfachen von 10, dem Doppelten des Produkts dieses Vielfachen von 10 und einer Zahl unter Zehn, und dem Quadrat dieser Zahl unter Zehn. Nur dieser letzte Bestandteil ist nicht ohne Rest durch 20 teilbar, also bestimmt auch nur er darüber, ob die Zehnerstelle gerade oder ungerade ist.
Joe hatte aber eine ungerade Anzahl Zehn-Dollar-Scheine zu verteilen, also blieben sechs einzelne Dollar übrig. Die Differenz der Auszahlungen beträgt somit vier Dollar, und der Ausgleich geschieht, indem Joe zwei Dollar abgezogen und diese Jim gutgeschrieben werden.
Allerdings gibt es keine Möglichkeit, herauszubekommen, wieviele Schafe die beiden verkauften, und vermutlich ist das Rätsel deswegen so verwirrend, weil man sich leicht einbildet, das wäre notwendig, um die Summe auf dem Scheck ausfindig zu machen.
Watchmen und Wahrscheinlichkeiten
Im Grunde habe ich zwei Dinge an „Watchmen“ auszusetzen. Beides schon am Comic, aber auf den Film lässt sich meine Kritik ebenso anwenden. Das eine, und da bin ich nicht der erste, der das erwähnt, ist der Plan des Antagonisten, welcher die Handlung in Gang bringt. Der ist Klischee pur. Ich habe keine Ahnung, wie oft ich auf diese Idee schon gestoßen bin, man kann zumindest Alan Moore zugute halten, dass er das bekannteste Beispiel dafür, die OUTER LIMITS-Episode „Architects of Fear“ im letzten Kapitel des Buches zitiert und zu der Unoriginalität der Idee an sich steht. Wobei mich selber diese Klischeehaftigkeit noch am wenigsten stört, denn wenn Alan Moore etwas kann, dann altvertraute Muster verwenden und die in ein neues Licht rücken, und auch hier gelingt es ihm.
Nein, was ich wirklich störend finde, das ist ein Loch im Plot, das nicht nur klischeehaft, sondern sogar kitschig gestopft ist; und, schlimmer noch in meinen Augen, so dass es sich nach einer ausgemacht esoterischen Botschaft anhört.
Ich rede von dem Ende des langen Dialogs zwischen Dr. Manhattan und Silk Spectre auf dem Mars. Dr. Manhattan bezeichnet Silk Spectres Geburt als „thermodynamisches Wunder“, und so wie ich den Begriff in diesem Kontext auffasse meint er: ein Ereignis, welches, auch ohne ein Naturgesetz zu verletzen, im Rahmen dieser Gesetze so unwahrscheinlich ist, dass sein Eintreffen de facto mit einem Wunder gleichzusetzen wäre.
Wie hoch ist denn nun die Wahrscheinlichkeit, dass im Watchmen-Universum Silk Spectre geboren wurde? Vielleicht sollte jeder meiner Leser mal überlegen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass all seine Vorfahren sich so trafen und fortpflanzten, wie sie es taten; dass über alle Generationen hinweg bei jedem Zeugungsakt immer gerade diese von Millionen Spermazellen auf diese Eizelle traf, und ebenso sich immer diese potentiellen Vorfahren trafen, um sich weiter fortzupflanzen.
Die Lösung dieser Frage lautet: Die Wahrscheinlichkeit beträgt 100%! Etwas weniger unwahrscheinliches ist nicht denkbar. Der Leser existiert, also ist es nicht nur wahrscheinlich, sondern unabdingbar, dass all diese Prozesse zu seiner Existenz geführt haben. Ebensolches gilt für Silk Spectre.
Was weder Moore noch Manhattan bedenken: Ein Ereignis kann nur vor seinem Eintreten eine niedrige Wahrscheinlichkeit haben; und wenn es eine hohe Zahl von sich ausschließenden Möglichkeiten gibt, die alle eine geringe Wahrscheinlichkeit des Eintretens haben, sich die Summe aber auf 100% addiert, so muss eines davon eintreten, und es ist völlig bedeutungslos, welches. Man denke an die Ziehung der Lottozahlen. Mag sein, dass sich jemand darüber erstaunt, dass die 6 von ihm angekreuzten Zahlen gezogen werden; aber wundert sich irgendwer darüber, dass irgendeine Gruppe von 6 Zahlen gezogen wird? Wenn genügend Menschen Lotto spielen würden, und jeder eine andere Kombination wählt, so dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, einer muss gewinnen. Und tut dies mit einer Zahlenkombination, die vor der Ziehung genau so unwahrscheinlich zum Erfolg führen würde, wie die Zahlen jedes beliebigen anderen Teilnehmers. Im Moment der Ziehung verringern sich die vielen kleinen Chancen der Verlierer auf Null, ca 14 Millionen 1:14 000 000-Chancen verschwinden, aber irgendwo muss die Wahrscheinlichkeit ja bleiben; beim Sieger, bei dem sich diese 14 000 000 winzigen Chancen auf 100% sicher ansammeln. Vorher war die Chance, dass einer gewinnt 100%, nach der Ziehung ist die Chance, dass einer gewonnen hat 100%.
Auf das Argument im Watchmen-Comic bezogen: Die Existenz einer Person ist kein unwahrscheinlicher Zufall, nachdem sie begann, zu existieren. Und so einmalig jeder Mensch auch sein mag, daran ist nicht besonderes, gerade weil jeder Mensch so ist. Gäbe es die einmalige Person Herbert nicht, weil irgendein anderes Spermium etwas schneller an einer Eizelle angekommen wäre, gäbe es dafür eine andere, genau so einmalige Person. Wirklich unwahrscheinlich wäre es nur, wenn eine bestimmte, vorhergesagte Person so zustande käme; wenn also zum Beispiel unabhängig voneinander zwei absolut gleiche Individuen entstünden. Wenn man vorher wüsste, welche Lottozahlen gezogen werden.
Und warum stört es mich so, wenn einem Menschen alleine aufgrund seiner Einmaligkeit so ein besonderer Wert beigemessen wird? Weil ich da keinen Wert sehe. Das Argument besagt ja, dass jeder Einmalig ist. Gleich einmalig. Hat dann jeder den gleichen Wert? Oder nicht vielmehr plötzlich überhaupt keinen, weil er seinen Wert nicht mehr aus sich selbst, seinen Gedanken, Entscheidungen und Handlungen zu ziehen braucht? Wie so vieles im esoterischen Gedankengut zielt mir das alles zu sehr darauf ab, dem einzelnen Menschen einerseits zu sagen, dass er wichtig genug ist, dass das gesamte Universum geradezu auf seine Existenz zuarbeitete, und andererseits bietet man die Möglichkeit, keinerlei Verantwortung übernehmen zu müssen: „Ich bin nun mal so, ich kann nicht anders, und größere Mächte haben bestimmt, dass ich so zu sein habe!“
Ob diese Mächte nun Schicksal, Gott, Karma, universelle Ordnung genannt werden, egal: Diese Ausrede hält nur von der Selbstreflektion, dem dazulernen, dem Erkennen der Realität ab. Und dem Universum sind wir alle piepschnurzegal. Wir leben auf einem Planeten, der größer ist, als wir uns es wirklich vorstellen können; in einem Sonnensystem, im Vergleich zu dem unser Planet ein Zwerg ist; umgeben von 100 Milliarden solcher Sonnen in der Milchstraße, die eine von wiederum 100 Milliarden Galaxien im sichtbaren Universum ist. Und wenn sich da tatsächlich jemand einbildet, dass er für das Universum von Bedeutung ist, dann kann die Realität mit seinem Ego wohl kaum mithalten...